Beruf und Ausbildung unter einen Hut bringen
«Erfolgsmodell Schweiz» – ein Schlagwort, das immer wieder und immer öfter mit dem Konzept der berufsbegleitenden Ausbildung zusammengebracht wird. Praxis und Theorie gehen während der Ausbildung Hand in Hand – ein Modell, das sich für die Wirtschaft und auch für den Arbeitnehmer bewährt hat. Doch trotz des nachweislichen Erfolgs, birgt das Konzept auch seine Probleme in sich. Alles unter einen Hut zu bringen, erfordert Kraft und Disziplin, und manchmal leidet entweder die Schule oder dann der Arbeitgeber unter dem Mix. Worauf ist also zu achten, wenn man Beruf und Ausbildung parallel absolviert?
Finanzielle Unabhängigkeit – um jeden Preis?
Zunächst stellt sich die Frage nach der Finanzierung. In aller Regel sind die Ausbildungs- und Studienkosten hierzulande ausgesprochen niedrig, so dass die finanzielle Unabhängigkeit dank Teilzeitjob gewährleistet ist. Dennoch ist im Voraus sorgfältig abzuklären: Reicht das Einkommen durch die Teilzeitanstellung, um den Lebensunterhalt zu finanzieren? Bin ich eventuell auf Stipendien angewiesen? Wie und ab wann das Subsidiaritätsprinzip im entsprechenden Kanton greift, muss frühzeitig abgeklärt werden.
Hinzu kommt die persönliche Belastung: Schule und Job zu verbinden, das stellt einen erheblichen Mehraufwand dar, sowohl zeitlich als auch kräftemässig. Es ist daher für diese Lebensphase ratsam, Zeit freizuschaufeln, um wirklich lernen zu können. Für echten Lernerfolg braucht es Ruhe, Konzentration, gesunde Ernährung und genügend Schlaf.
Die Mehrbelastung einkalkulieren
Es sind immer zwei Hochzeiten, auf denen man tanzt – und es werden hohe Ansprüche von beiden Seiten gestellt. Manchmal auch zu Lasten des Arbeitgebers. Es ist ratsam mit dem Unternehmen zu klären, ob eine berufsbegleitende Ausbildung überhaupt erwünscht ist. In der Regel ist dem so, kommt doch der Wissens- und Kompetenzerwerb an der Schule dem Job direkt zugute.
Die Vorteile einer berufsbegleitenden Ausbildung sind immens. Und nirgends ist dieses Modell so verbreitet und so gut machbar wie in der Schweiz: Unterschiedliche Studienmodelle, flexible Arbeitgeber, vielfältige Angebote ebnen den Weg dazu.