Coenzym Q10 – für das Wunderwerk menschlicher Körper

Manchmal braucht unser Körper temporäre Unterstützung

Wenn in unserem Körper zu wenig Coenzym Q10 vorhanden ist, kann die Leistungsfähigkeit sinken. Coenzym Q10? Nachfolgend mehr über einige Geheimnisse unseres Körpers. Unser Körper besteht aus Milliarden winzigen Zellen. In diesem Artikel tauchen wir in eine einzigartige Welt ein, den menschlichen Körper und was für ihn wichtig ist – besonders auch, wenn wir körperlich am Limit stehen und temporäre Unterstützung brauchen. 

Die Themen im Überblick:

Coenzym Q10- für das Wunderwerk menschlicher Körper

Coenzym Q10- für das Wunderwerk menschlicher Körper

Coenzym Q10– für das Wunderwerk menschlicher Körper

Unser Körper

Unser Körper ist eine eigene kleine und oft unbeachtete Welt. Sie besteht aus abertausenden bis zu 30 Billionen winzigster Bausteine, den Zellen. Diese sind in Gestalt und Struktur sehr unterschiedlich und Bauelemente der verschiedenen Gewebe und Organe. Die Gewebe und Organe ihrerseits können zu Systemen vereinigt sein, wie dem Verdauungs- oder Nervensystem.

Mitochondrien = hochspezialisierte Strukturen

In der anderen Richtung enthält jede einzelne Zelle wiederum verschiedene hochspezialisierte Strukturen, die als Zellorganellen bezeichnet werden, vergleichbar mit den Organen unseres Körpers. Dazu gehören zum Beispiel die Mitochondrien.

Je grösser die Aktivität einer Zelle ist, umso zahlreicher sind die Mitochondrien. Mitochondrien sind die energetischen Zentren des Zellhaushalts.

In Mitochondrien werden Traubenzucker, Fette und Aminosäuren durch Sauerstoff oxydiert und so Energie daraus gewonnen. Im Bild sind dies die orangefarbenen Strukturen.

Alle lebenden Zellen benötigen zur Energiegewinnung Coenzym Q10, mit dem Synonym Ubichinon-10. Dieses können die Zellen dann in die aktvierte Form Ubichinol umwandeln und wieder zurück.

Das fettlösliche Molekül ist chemisch verwandt mit den Vitaminen K und E. Die Organe mit dem grössten Energiebedarf – also Herz, Leber und Lunge – weisen die höchsten Coenzym Q10-Konzentrationen im menschlichen Körper auf.

  • Coenzym Q10 wird sowohl über eine Vielzahl an Lebensmitteln aufgenommen als auch vom Körper selbst aus den Aminosäuren Phenylalanin und Tyrosin hergestellt. Zusätzlich stellen die symbiontisch im Darm lebenden Bakterien Coenzym Q10 her und es gelangt über die Blutbahn zu allen Organen des Körpers. Ab 50 Plus kann die Einnahme von Q10 über Nahrungsergänzung Sinn machen. Siehe nachfolgende Grafik.

Q10 Versorgung im Überblick.

Q10 Versorgung im Überblick.

Abnahme von Q10 in den einzelnen Organen mit zunehmendem Alter.

Folgende Nahrungsmittel enthalten viel Coenzym Q10:

  • Fleisch (z.B. Rind- und Schweinefleisch)
  • Öliger Fisch (z.B. Makrele, Aal, Hering, Sardinen, Thunfisch)
  • Eier
  • Butter

Wer aus ethischen oder gesundheitlichen Gründen auf diese Produkte verzichtet, findet pflanzliche Alternativen:

  • Native Pflanzenöle (z. B. Rapsöl, Olivenöl, Walnussöl, Weizenkeimöl)
  • Mandeln und Nüsse (z. B. Walnüsse, Pistazien)
  • Gemüse (z. B. Rosenkohl, Blumenkohl, Chinakohl, Paprika, Aubergine, Spinat, Brokkoli, Zwiebeln)
  • Hülsenfrüchte (Sojabohnen, grüne Bohnen)
  • Weizenkeime, Vollkornkleie
  • Kartoffeln

Nahrungsmittel mit viel Coenzym Q10

Nahrungsmittel mit viel Coenzym Q10

Nahrungsmittel mit viel Coenzym Q10

Bausteine von Coenzym Q10

Das oben beschriebene Phenylalanin, einer der Bausteine von Coenzym Q10, ist eine essenzielle Aminosäure, das heisst, sie muss zwingend über die Nahrung aufgenommen werden, da der Körper sie nicht selbst herstellen kann.

Einen hohen Phenylalaningehalt haben

  • Fleisch,
  • Geflügel,
  • Fisch,
  • Milch und Milchprodukte,
  • Eier,
  • Hülsenfrüchte,
  • einschliesslich Sojaprodukte.

Thyrosin, der andere Baustein

ist eine bedingt essenzielle Aminosäure. Der Ausdruck «bedingt essentiell» wird in der Naturwissenschaft und in der Medizin für Nährstoffe verwendet, die der Körper normalerweise aus anderen Stoffen herstellen kann, in bestimmten Situationen (z. B. Wachstum, Schwangerschaft) jedoch von aussen aufnehmen muss. (Quelle: flexikon.doccheck.com)

Auch wenn der Körper in der Lage ist, das Coenzym eigenständig herzustellen, kann es aus unterschiedlichen Gründen zu einem Q10-Defizit kommen.

Gründe dafür sind:

  1. Chronische Entzündungen
    begünstigen die Oxidation, wodurch der Bedarf an Antioxidantien steigt
  2. Leistungssport
    durch den höheren Energieverbrauch wird mehr Coenzym benötigt
  3. Rauchen
    fördert den oxidativen Stress
  4. Medikamente
    Pille, Statine und Kortison verringern den Coenzym-Q10-Wert
  5. Stress
    erhöht den Energieumsatz.
  6. Alter, 40-Jährige haben 30 % weniger Coenzym Q10 im Herzmuskel und 80-Jährige sogar 60 % weniger als gesunde 20-Jährige (s. Tabelle). Bei einem Defizit von 15 % treten bereits Funktionsstörungen auf, bei einem Abfall über 25 % können diese zu erheblichen kardialen Symptomen wie Herzinsuffizienz führen. Mit zunehmendem Alter nimmt die Eigenproduktion von Q10 in den Organen ab. Wenn in unserem Körper zu wenig Coenzym Q10 vorhanden ist, kann die Leistungsfähigkeit sinken und Erscheinungen wie
    • chronische Müdigkeit,
    • Abgeschlagenheit und
    • Lustlustigkeit auftreten.
    • Auch Muskelbeschwerden können ein Hinweis auf einen zu niedrigen Q10-Spiegel sein.

Das Coenzym Q10 ist an einer Vielzahl von Stoffwechselvorgängen massgeblich beteiligt.

In der orthomolekularen Medizin wird Q10 auch bei

  • zunehmendem Alter
  • Sportlern
  • (chronischer) Erschöpfung
  • Diabetes
  • Migräne und Kopfschmerz
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen

empfohlen.

Mit zunehmendem Alter nimmt die Eigenproduktion von Q10 in den Organen ab.

Mit zunehmendem Alter nimmt die Eigenproduktion von Q10 in den Organen ab.

Mit zunehmendem Alter nimmt die Eigenproduktion von Q10 in den Organen ab.

Für eine gute Bioverfügbarkeit ist die Einnahme mit einer (fetthaltigen!) Hauptmahzeit wichtig. Dosierungen über 100 mg sollten über den Tag verteilt eingenommen werden.

Aufgrund der Strukturähnlichkeit mit Vitamin K ist eine Interaktion mit gerinnungshemmenden Vitamin-K-Antagonisten (z. B. Marcoumar) nicht auszuschliessen, weshalb diese Patienten vor der Einnahme einen Arzt konsultieren sollten, etwas, das bei jeglicher Medikamenteneinnahme grundsätzlich empfehlenswert ist.

Cholesterinsenker beeinflussen die Coenzym-Q10-Synthese

Die Therapie mit Statinen hemmt nicht nur die Bildung von Cholesterin, sondern auch die körpereigene Coenzym-Q10-Synthese. Daher wird Patienten, die mit Cholesterinsenkern behandelt werden, oftmals eine gleichzeitige Supplementierung mit Coenzym Q10 empfohlen. Erfahrungsgemäss sprechen auch einige Patienten mit typisch Statin bedingten Muskelproblemen gut auf eine Coenzym-Q10-Supplementierung an.

Coenzym-Q10 mag für uns ein Fremdwort sein. Doch gerade Corona hat aufgezeigt, dass eine Auseinandersetzung mit unserem Körper, und wie er funktioniert, sehr wichtig ist. Wie man Q10 einnimmt, durchs Essen oder als temporäre Nahrungsergänzung, hängt mit der persönlichen Situation zusammen, die gut abgeklärt sein soll.

© berufsbegleitende-ausbildung.ch – Autorin Elisabeth Giger Uebersax, 5.12.2022

Coenzym-Q10 im Web