Die Psychosoziale Beratung bietet Hilfe und Unterstützung für Menschen, die den hohen Anforderungen unserer heutigen Gesellschaft allein nicht ganz gewachsen sind. Unsere Umwelt wird immer schnelllebiger und wir müssen sehr flexibel reagieren, damit wir uns den sich wandelnden sozialen Strukturen und Lebensumständen ständig neu anpassen können. Viele unserer Mitmenschen tun sich mit diesen Herausforderungen schwer. Und suchen Hilfe, um ihre komplexen Lebensumstände – im privaten sowie im beruflichen Umfeld – zu meistern. Präventiv; bevor ihre Seele Schaden nimmt.
In dieser Rubrik alle Fachbeiträge im Überblick.
Können Maschinen, können Computer unsere Arbeit übernehmen und uns ersetzen? Wie können wir Einfluss auf unsere berufliche Zukunft nehmen? „Computer können Jobs von 4,4 Millionen Deutschen übernehmen“, so der Titel eines Artikels in der Wirtschaftswoche (wiwo.de) vom Dezember 2015. Was kann man tun, um nicht ein Opfer der Digitalisierung zu werden?
In den letzten Jahren entstanden immer wieder neue Berufsbilder; so auch der Betriebliche Mentor mit eidg. Fachausweis. Das noch relativ junge Berufsbild hier unter der Lupe.
Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten in einer Firma, bei der einiges schiefläuft. Ihr Bauchgefühl sagt, dass vor allem im zwischenmenschlichen Bereich Fehler passieren und dadurch latente Spannungen vorhanden sind. Damit Mitarbeiter motiviert arbeiten können, müssen bestehende Probleme angesprochen, geklärt und Schritt für Schritt abgebaut werden. Das hat Auswirkungen auf Kompetenzen, Abläufe, Team-Building und weitere Bereiche. Um gewisse Probleme aufzudecken, braucht es die Sicht einer neutralen Person. Von aussen. Zum Beispiel von einem Coach oder einem betrieblichen Mentor.
Die Sichtweise von aussen
Als Mitarbeiter sind wir tagtäglich mittendrin in unseren Aktivitäten und Routinen. Wir kennen die Abläufe und reagieren oft mit Unmut, wenn zu viel Ausserordentliches, zusätzliche Arbeitsbelastung oder unerwartete Zwischenfälle auf uns zukommen. Wenn wir eine ausgewogene Work-Life-Balance leben können, sind wir flexibler. Stehen wir jedoch zu sehr unter Druck, ist das Gegenteil der Fall. Was uns nahe kommt, tragen wir mit. Je mehr man einen Ballon aufbläst, desto dünner wird seine Haut. Und irgendwann droht er zu platzen. Es wird Zeit für einen Blick von aussen, für eine möglichst neutrale Sicht durch einen betrieblichen Mentor.
Verantwortlich für Coaching und Qualitätssicherungsprozess
Ein betrieblicher Mentor (firmenintern oder -extern) zeichnet sich verantwortlich für das Coaching-Konzept und begleitet es fachgerecht. Er pflegt während des ganzen Coaching-Prozesses eine klare, verständliche und aktive Kommunikation zu allen betroffenen Parteien. Der betriebliche Mentor berücksichtigt mögliche Folgen von Veränderungsprozessen und gibt geeignete Empfehlungen an betroffene Mitarbeiter oder/und entsprechende Stellen weiter. Ein Coaching-Prozess kann mehrere Monate dauern, weil es Zeit braucht, um Menschen zu begleiten und neue Strukturen zu implementieren.
Fachgerechte und klare Kommunikation
Es geht dabei um eine offene, sachliche und authentische Kommunikation und um die Wertschätzung von anderen Meinungen. Jede an einem Konflikt beteiligte Partei darf sich äussern. Mitmenschen und deren Ansichten werden respektiert und es wird nach gemeinsamen Zielen gesucht, was manchmal zu ganz überraschenden Lösungen führen kann.
Konflikte überwinden
Was wir überwinden können, das macht uns stark. Konflikte, die mit Hilfe eines professionellen Mentors/Coachs gelöst werden können, stärken ein Team und machen es krisensicherer. Gute Teams setzen sich aus verschiedenen Menschen mit diversen und vielseitigen Begabungen zusammen. Unter anderem werden sie durch eidg. betriebliche Mentoren gestärkt und gefördert.
Manchmal kann es sein, dass man als Mensch «entgleist». Die falschen Entscheide fällt und auf Abwege kommt. Je tiefer man im Wasser ist, desto mehr Kraft braucht es, um wieder ans sichere Ufer zu gelangen. Die eigene Biografie beeinflussen, das kann nicht jeder. Zum Beispiel, wenn man überstürzt die Heimat verlassen muss. Oder wenn man plötzlich alleine dasteht. Theorie hat in bestimmten Momenten etwas ganz Unwirkliches und wird von der manchmal knallharten Praxis wiederlegt. Ist die Lawine einmal ausgelöst, kann sie einen überrollen. Oder man spricht von schwierigen sozialen Verhältnissen, die als Folge psychische Erkrankungen oder Suchtprobleme auslösen können. Verhältnisse mit denen man im Beruf als Sozialpädgogin / Sozialpädagoge konfrontiert wird.
Hinsehen und Handeln
Den Blick abwenden und diese Realität verdrängen – damit ist niemandem geholfen. Es braucht Fachpersonen wie zum Beispiel Sozialpädagogen, die fachlich kompetent führt und agiert. Die, wo nötig, zwischen Behörden und Betroffenen vermittelt. Diese Aufgaben brauchen viel Know-how. Gefragt ist eine fundierte und ausgewogene Ausbildung, zu der auch die persönliche Abgrenzung der Sozialpädagogen von vielen Schicksalsbetroffenen gehört.
Aufgaben
«Sozialpädagoge und Sozialpädagogin unterstützen in Heimen, Wohngemeinschaften, Werkstätten, Tageseinrichtungen oder Beratungsstellen diese Menschen. Sie organisieren und gestalten mit ihnen den Alltag und die Freizeit. Dabei gilt es, mit ihnen das Übernehmen von Eigenverantwortung und das Einhalten von Regeln zu üben und die persönliche Entwicklung zu fördern.»
Quelle: berufskunde.com
Begleiten und Lösungswege finden
Leben und Konflikte. Das lässt sich nicht trennen. Früher oder später holen uns alte Lebensmuster wieder ein. Je nach Geschichte, je nach inneren Denkmustern, handeln wir. Mal förderlich, mal hinderlich. Der Sozialpädagoge führt mit den Klienten und Klientinnen Einzel- und Gruppengespräche, um sie bei der Suche nach Lösungswegen in Konfliktsituationen zu unterstützen, ihre Handlungsweisen zu reflektieren und persönliche Ziele anzustreben.
Im engen Kontakt mit Fachpersonen
Es ist wichtig, dass Sozialpädagogen im Team arbeiten und engen Kontakt mit Fachpersonen aus Behörden und Ämtern, mit Lehrpersonen, Psychologen, Therapeuten und Familienangehörigen pflegen. Geschichte und Umgang, damit kann man sich schwer tun. Um da herauszukommen, braucht es dieses professionelle Umfeld. Gemeinsam tragen steigert die Chance auf Erfolg.
Konfrontation mit vielen Notsituationen, mit entmutigten Menschen und doch im Einsatz für neue Perspektiven, damit betroffene Menschen den Rank wieder finden.
Sozialpädagogen braucht es in der heutigen Zeit umso mehr!
Weiterführende Tipps zum Thema Sozialpädagogik Ausbildung:
Kompetenzen sind bei der Besetzung einer neuen Stelle enorm wichtig. Wer viele Kompetenzen besitzt, die zur Zielerreichung einer Aufgabe nützen und unterstützend wirken, hat grosse Chancen, die Stelle zu bekommen. Doch was sind Kompetenzen genau?
Der Duden sagt folgendes:
Befähigung, Begabung, Beschlagenheit, Fähigkeit, Fertigkeit, Können, Qualifikation, Sachverstand, Sachverständnis, Talent; (gehoben) Vermögen, [Entscheidungs]befugnis, Zuständigkeit, Zuständigkeitsbereich
Wir fassen es hier zusammen als besondere Fähigkeiten, die man gezielt, zur optimalen Zeit und in der richtigen Weise und Menge einsetzt.
- Es ist wie der öffnende Pass des Spielmachers im Fussball. Ganz plötzlich und unerwartet reisst er mit seinem Pass Räume auf und ermöglicht so dem Stürmer, mit dem Ball den direkten Weg zum gegnerischen Tor.
- Oder der Torwart, der genau diesen Pass im Voraus aus dem Spiel lesen kann, sich wappnet und so die Torchance verhindern kann.
Kompetenz ist Empathie, Wissen und Handlungsfähigkeit, die sowohl auslösen, wie auch verhindern kann. Sie ist die Folge der Bereitschaft zum Risiko, zu Fehlern und einer daraus erfolgenden genauen Selbstreflektion. Kompetenzen können sich dann entwickeln, wenn Risiko und Fehler als Entwicklungschance gesehen werden.
Ein wenig nach dem Motto: «Wie soll ich wissen, was ich denke, wenn ich nicht höre, was ich sage?». «Wie soll ich etwas lernen, wenn ich es nicht ein paar Mal versucht und mich dabei erlebt habe?» wäre die Frage, die die Fehlerkultur unterstützt und zur Kompetenz führen kann.
Um Kompetenzen zu entwickeln, braucht es Begleitung durch einen Coach
Was unterscheidet einen Coach von einer Person aus dem eigenen Freundes- oder sogar Familienkreis? Er glaubt nicht im Vornherein, Sie zu kennen und wird Ihnen darum ein neutrales Feedback geben. Das ist innerhalb einer Reflektion enorm wichtig. Neutrale Beurteilungen ermöglichen auch in festgefahrenen Denk- und Handlungsweisen eine Entwicklung. Als Familienmitglied oder Freund glaubt man, Sie zu kennen. Dabei vergisst man, dass man sich viele Eindrücke gemacht hat, die zum Teil nicht mehr neutral sind. Jemanden zu kennen, kann Entwicklung bremsen, weil zu wenig zugemutet wird.
Die Gefahr des Alltags und die Aufgabe des Coaches
Wir begegnen uns, wir nehmen uns wahr und doch entdecken wir uns nicht mehr neu. Der graue Alltag mit all seinen Gefahren kommt schleichend. Menschen und ihre Begabungen werden zur Selbstverständlichkeit. Ein ausgebildeter Coach kennt die Dynamik der Eigenwahrnehmung und die oft daraus resultierenden Fehlschlüsse, auch Selbstsabotage genannt. Es kommt dabei zu Denk- und Sichtweisen, die uns lähmen und Entwicklung verhindern. Ein Coach hört dem Coachee genau zu und nimmt Interventionen vor, die den Ratsuchenden fördern und ihn seiner Kompetenzen bewusst werden lassen.
Coaching ist ein Prozess, der Fähigkeiten und Chancen aufdeckt. Ist Hilfe zur Selbsthilfe.