Künstliche Intelligenz, Corona, Fachkräftemangel – es sind viele Herausforderungen, denen Führungskräfte gegenüberstehen. Unsere Welt ist vernetzt. Nicht nur digital. Dieser Umstand macht das persönliche Führen von Mitarbeitenden manchmal schwierig. Tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen, neue Software-Tools, neue Kulturen und Sprachen und immer mehr und komplexere gesetzliche Richtlinien fordern Unternehmen gehörig heraus. Herausforderungen, die sich wie ein Sturm anfühlen und uns wertvolle Kraft für die Umsetzung unserer Vision nehmen. Dabei sehnen wir uns nach einer leichten Brise. Nach Tagen, wo zur Abwechslung mal möglichst viel rund läuft. Doch die Realität ist vielfältiger. Dynamischer. Dieser Marathon bringt Führungskräfte ans Limit. Ein Überblick mit Tipps.
Die positive Korrelation zwischen Wohlbefinden am Arbeitsplatz und der Motivation von Mitarbeitern ist wissenschaftlich belegt. Warum also sollte das Büro nicht ein Lieblingsplatz sein? Start-Ups und Designstudios machen es mit klarer Materialsprache, hoher Funktionalität und praktischer Aufteilung vor. Sie nutzen ihre Büroeinrichtung als lebendige Kommunikation ihres Arbeitgeberimages. In Zeiten des Fachkräftemangels ganz schön clever.
Frankenschock, Stellenabbau, bilaterale Verhandlungen u.a. sind beständige Themen in den Medien. Es wird viel über die Folgen von Ereignissen geschrieben, die unsere Wirtschaft negativ beeinflussen. Spezialisten kommen zu Wort, kriegen ihre Plattformen, während betroffene Mitarbeiter sich aufmachen müssen, um möglichst bald eine neue Stelle zu finden.
Dass wir von etlichen Faktoren abhängig sind, ist zwar bekannt, wird uns jedoch oft nur in Krisenzeiten wirklich bewusst. Überall dort, wo Firmen massiv von Umsatzeinbussen betroffen sind, entsteht ein Dominoeffekt. Intern und extern. Intern trifft es den eigenen Stellenplan, extern trifft es Firmen, die als Lieferanten oder andere Dienstleister für das krisenbetroffene Unternehmen arbeiten. Auch dort kann es in der Folge zu einem Stellenabbau kommen, insbesondere, wenn im Kundenstamm dieser Firmen eine Klumpen-Bildung besteht (abhängig von ein paar wenigen Grosskunden).
Verdrängte Kostenwahrheit beim Stellenabbau
Das ist so eine latent vorhandene Frage, wenn es zum Stellenabbau kommt. Gibt es nicht andere Möglichkeiten, als beim Personal den Rotstift anzusetzen? Der Grund liegt wohl darin, dass kurzfristig so am schnellsten Kosten eingespart werden können. Ist das wirklich so? Wie sieht es mittel- bis langfristig aus? Verliert man nicht mit jedem Mitarbeiter langjährige Erfahrung, die sich im täglichen Ablauf kostenreduzierend oder umsatzsteigernd ausgewirkt hat? Und was ist, wenn diese Mitarbeiter mit ihren Kompetenzen zur Konkurrenz gehen? Wird so nicht die eigene Firma geschwächt, der Mitbewerber hingegen gestärkt? Liegt beim Stellenabbau tatsächlich Kostenwahrheit vor oder wird er als wirksame Massnahme nur vorgeschoben?
Gewinnverteilung maximieren
Vielleicht geht es Ihnen wie mir. Wenn Sie von den Gewinnausschüttungen diverser Firmen hören, stehen Ihnen ab deren Höhe die Haare zu Berge. Wer Verantwortung trägt und einen guten Job macht, hat einen gerechten Lohn zugut. Wie hoch dieser Betrag sein soll, darin scheiden sich die Geister. Aber darum soll es hier nicht gehen. Sondern grundsätzlich um die Haltung bei der Gewinnverteilung. Kein noch so guter Entscheid in den Chefetagen kann umgesetzt werden, wäre da nicht die Basis. Mitarbeiter sind unbestritten das wertvollste Gut einer Unternehmung. Ohne sie gibt es keine Umsetzung von Massnahmen. Punkt. Das eine tun und das andere nicht lassen. Auf der Suche nach Balance für eine faire und langfristige Lösung.
Aus- und Weiterbildung fördern
Statt hohe Gewinne auszubezahlen, mehr in Mitarbeiter investieren und Aus- und Weiterbildung fördern. Von dieser Massnahme profitieren sowohl Firmen, wie auch Mitarbeiter – mittel- und langfristig. Weiterbildung deckt Soft- und Hard-Skills auf. Führt zu ergänzenden oder neuen Stärken. Im Fall eines unvermeidbaren Stellenabbaus hätten betroffene Mitarbeiter bessere Chancen am Markt, um schneller wieder zu einem neuen Job zu kommen. Sozial gesehen ein sinnvolles Investment. Wäre da nicht dieses unvorhersehbare Risiko, dass Mitarbeiter abspringen und zur Konkurrenz gehen könnten. Diese Gefahr kann zeitlich beschränkt werden, zum Beispiel mit einem Konkurrenzverbot oder einer zeitlichen Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen.
Risiken gehören zum Leben
Sie lassen sich nur eingrenzen. Ein gutes Mitarbeiter-Management reduziert die Abgänge und steigert den Umsatz. Weil innere Überzeugung und das Dazugehörigkeitsgefühl (spüren, ich bin wertvoll), nach wie vor die beste Werbung für ein Unternehmen sind. Überzeugung ist sichtbar. Dazugehörigkeit bindet. Man muss als Investor vielleicht ein bisschen über den eigenen Schatten springen. Jeder hat gerne viel Gewinn. Nur bringt es der Gesellschaft (dazu gehören auch Unternehmen) nichts, wenn es ein paar wenige Reiche gibt und viele Arbeitslose. Am Ende bezahlen alle. Wenn Bildung gefördert wird, bleibt die Gesellschaft und die Wirtschaft stabiler. Davon profitieren wir alle.
Es ist letztendlich eine Frage der sozialen Einstellung und der Geduld.
Damit Sie bei der Sache bleiben
Das Personal ist das höchste Gut, das grösste Kapital eines jeden Unternehmens. Aber nur dann, wenn Firma und Mitarbeiter wirklich zusammenpassen; ansonsten wird dieses Kapital zu einer Hypothek. Aus diesem Grund ist der Personalrekrutierung höchste Priorität einzuräumen. So weit, so gut. Nun sucht man aber neues Personal in aller Regel dann, wenn alles ein wenig drunter und drüber geht: im Stress.
Chefs im Stress
Wird die Stellenfrage akut, so liegen vielleicht gerade keine passenden Initiativbewerbungen auf dem sonst so hohen Stapel. Entsprechend wird die Sache mit der Personalrekrutierung zum Drahtseilakt zwischen umsichtiger Rekrutierung und Fokus auf das Kerngeschäft. Der KMU-Chef wird zum Personal-Scout – eine Situation, die Tücken in sich birgt. Wer sich in voller Fahrt auf Matrosenschau begibt, bringt sich und seine Crew in Gefahr.
Personaldienstleistung zur eigenen Entlastung
Ein möglicher Ausweg aus der Zwickmühle ist das Engagement eines externen Personaldienstleisters. Dieser hat Erfahrung, weiss um die notwendigen Softskills und kennt den Prozess von der Stellenanalyse bis hin zum Vorstellungsgespräch. Die professionelle Personalrekrutierung verspricht eine zuverlässige und entlastende Vorselektionierung. So wird die operative Leitung des Unternehmens in ihrer täglichen Arbeit massiv entlastet und kann sich auf das Kerngeschäft konzentrieren.
Ein frischer Blick wirkt Wunder
Wie der Rekrutierungsprozess gestaltet wird, hängt ganz von den firmeneigenen Bedürfnissen und Anforderungen ab. Es kann frei gewählt werden, bei welchen Schritten Unterstützung in Anspruch genommen wird – und welche man selbst durchführen möchte. Zentral ist in diesem Prozess sicherlich eine saubere Stellenanalyse. Hier kann ein externer Profi Entscheidendes beitragen: Mit einem frischen Blick auf die Firma, kann eine Analyse der entsprechenden Anforderungen gewinnbringend sein. Blinde Flecken werden vermieden und es entsteht Raum für neue Ideen.
Neubesetzung als Chance sehen
Eine Neubesetzung ist immer auch eine Chance. Und so sollte der/die neue Mitarbeiter/in so gewählt werden, dass er/sie den aktuellen Arbeitsplatzanforderungen entspricht. Der Grundsatz dabei ist, dass die Kriterien bewusst vom Arbeitsplatz her gedacht und entsprechend in den Vordergrund gerückt werden.
Coaching: Der unermüdliche Einsatz für die Motivation. Wer kennt sie nicht, die meistens eher unbeliebten «Mitarbeiterqualifikationen». Der Vergleich mit dem «Ist» und dem «Soll», den erbrachten Leistungen und den Zielen. Mit jedem Gespräch werden die Ziele höher angesetzt und die praxisorientierten Feedbacks des Mitarbeiters oftmals nicht beachtet. Mehr Erwartungen, höhere Leistung, gleicher Lohn – solche Voraussetzungen können demotivieren.
Dazu kommt, dass die aktuelle Wirtschaftslage Arbeitgebern mehr und mehr Auflagen vorgeben, denen sich der Mitarbeiter einfach unterordnen muss. Ein Konzept, das nur in wirtschaftlich schwierigen Zeiten aufgeht, mittelfristig aber weder Arbeitgebern noch Arbeitnehmern nützt. Coaching hat das Ziel, Mitarbeiter zu motivieren. Motivation ermöglicht letztendlich nicht nur mehr Leistung, sie unterstützt die Ziele der Unternehmen auch mittel- und langfristig.
Ziele sollen erreichbar sein
Jeder Mitarbeiter muss seine Leistung erbringen. Im Vorfeld einer Anstellung wird dafür ein Kriterienkatalog erstellt, der mit dem Mitarbeiter besprochen wird. Ziele sollten realistisch sein, selbstverständlich gehören auch unterstützende Massnahmen dazu.
Coaching im Unternehmen
Eine davon kann ein professionelles Coaching sein, das Mitarbeitern und Vorgesetzten hilft, eigene Denkweisen und Verhaltensmuster zu erkennen und gut damit umgehen zu lernen. Sich selbst einordnen können und Grenzen erkennen und akzeptieren sind wichtige Bausteine für gute Zusammenarbeit. Ziele werden realistischer und die Teamfähigkeit wird gesteigert. Ein motiviertes Team erreicht mehr und die Personalfluktuation ist geringer.
Ein motiviertes Team arbeitet in Krisenzeiten besser, während eine Personalführung, die mit Druckmitteln arbeitet, letztendlich nur Krankheiten wie Burnouts fördert. Eine Strategie von der niemand profitiert!
Praxis-Tipp:
Mitarbeiter brauchen Ziele, sie brauchen Wertschätzung und Unterstützung. Eine Analyse durch einen externen Coach kann Aufschluss geben über mögliche Ziele und die nötigen Massnahmen zu deren Realisierung.
Bildung hilft konkurrenzfähig zu sein oder zu bleiben – sofern das erlernte Wissen auch umgehend, den Zielen des Unternehmens angepasst, umgesetzt wird. Weiterbildung schafft Vorteile.
Neue Wege zu gehen braucht immer Mut. Das Buch «Wie man Freunde gewinnt» von Dale Carnegie, zeigt eindrücklich auf, wie positive Beziehungen konstruktive Auswirkungen auf alle Lebensbereiche haben.
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