Auf der Suche nach dem gefühlten Ideal
Als Kinder unserer Zeit fällt es vielen von uns schwer, bei dieser grossen Frage zu einem Schluss zu kommen: Welcher Beruf, welcher Werdegang, welcher Partner ist der richtige für mich? Und das führt uns zu einer wesentlich tieferen beziehungsweise hoch philosophischen Frage: Was bedeutet denn «richtig» überhaupt?
Die Suche nach dem Richtigen
Dass das Richtige für jeden etwas anderes bedeutet, ist klar. Für den einen fühlt es sich «richtig» an, eine Lokomotive zu fahren, für den anderen an der Universität zu dozieren, für jemanden drittes ein Start-up zu gründen. Richtig ist das, was sich gut anfühlt und Sinn generiert. Das gilt für den Beruf genauso wie für die Partnerschaft: Herz und Verstand sind ganz bei der Sache und sich einig: Das hier ist irgendwie richtig.
Keine falschen Antworten
Es gibt also in dieser Sache keine richtigen und falschen Antworten. Wir haben es hier mit einer ausgesprochen individuell geregelten Angelegenheit zu tun.
Doch wie kommen wir zu solchen inneren, individuell verschiedenen Urteilen? Warum bedeutet «richtig» für jeden etwas anderes? Warum wollen wir nicht alle Professor oder Lokführer oder Unternehmer werden? Mit diesen Fragen befinden wir uns, ohne es zu merken, mitten in der Philosophie.
Kant, Konstruktivismus und die Frage an der Wirklichkeit
Seit Immanuel Kant (1724-1804) sind sich die Philosophen, Entwicklungspsychologen und Pädagogen einig: Das, was wir als Wirklichkeit wahrnehmen, ist ein innerlich konstruiertes Bild, eine kognitives Abbild dessen, was wir im Verlaufe unseres Leben an äusserer Wirklichkeit an uns herantritt. Dies wird Konstruktivismus genannt: Alles, was wir als Wahrheit, als Wirklichkeit und als richtig erachten, hat zuallererst mit uns selbst zu tun, mit unserer Prägung, unseren individuellen Erfahrungen.
Erfolgreiche Berufswahl bedingt Interesse an mir selbst
In Bezug auf die Berufswahl bedeutet das also: Solange wir uns nicht selbst begegnet sind, solange wir uns nicht selbst kennen, wird diese Frage nur sehr schwer und unvollständig zu beantworten sein. Wir müssen uns mit unseren Prägungen, unserer eigenen Art und Weise, die Welt zu verstehen, auseinandersetzen. Wir müssen lernen, auf unsere innere Stimme zu hören, die uns sagen kann: Das hier ist richtig!
Weiterführende Tipps, für Sie im Internet ausgesucht:
- Ausbildung-Tipps.ch: Rubrik Lehrstellen
- Berufliche-Neuorientierung.ch: Wie finde ich oder was ist mein(e) Beruf(ung)